Mittwoch, 11. November 2015

Going home und das Leben danach

Hallo Leute,

mittlerweile schreiben wir das Jahr 2015 und mit Freude mussten Florian und ich feststellen, dass unser Blog wider unserer Erwartungen nach wie vor fleißig gelesen wird. Wir konnten somit schon mehr als 13.000 Aufrufe verzeichnen. Das macht uns sehr stolz und zeigt uns, dass wir wohl etwas richtig gemacht haben, seien es jetzt die Geschichten, die Fotos oder einfach das unschlagbar raffinierte Marketing dahinter. Sorry, dass es so lange gedauert hat, aber nach unserer Heimkehr war einfach keiner von uns beiden in der Lage und/oder Willens genug, noch mal einen Blogeintrag zu verfassen. Vielleicht ist es auch besser, den letzten Eintrag ein wenig reifen zu lassen...
Also wie ging unsere Geschichte in Australien zu Ende? Die fleißigen Blogleser unter euch werden noch wissen, dass Florian und ich uns in unserer letzten gemeinsamen Woche in Australien in Brisbane trafen, um uns nach monatelanger, harter Arbeit noch einmal richtig feiern zu lassen. Das haben wir unserer geschulten Einschätzung nach auch vortrefflich gemeistert.
Wir verbrachten unsere Nächte im Bananabenders Backpacker Hostel, das uns sehr ans Herz gewachsen ist. Es ist ein kleines Hostel nicht weit vom Zentrum und doch in einer unverwechselbaren Lage: Von der Terrasse aus konnte man fast die gesamte Westhälfte der Stadt sehen, inklusive dem riesigen Suncorp Stadium. Schöne Sonnenuntergänge waren also am täglichen Programm. Nach einer Erkundung der Innenstadt legten wir mit unserem dichten Programm für die Woche los. Erste Station war die Warner Brothers Movie World am Rande der Stadt. Dort tauchten wir einen ganzen Tag in die Comic- und Vergnügungswelt ein. Besonders begeistert waren wir von der Achterbahn "Superman", die uns binnen Sekunden auf ungefähr 1000 km/h beschleunigte. Aber auch an Catwoman ist unsere Aufmerksamkeit nicht spurlos vorbeigeschlichen.
Der nächste Pflichttermin war ein Besuch bei der Fourex (XXXX) brewery in Brisbane. Das Bier ist im ganzen Kontinent bekannt und sehr beliebt. Natürlich durfte auch eine Verkostung nicht fehlen.
Ein absolutes Highlight der Woche war der Besuch im Lone Pine Koala Sanctuary in Brisbane. Dort gab es neben lustigen Vögeln und anderen australischen Lebewesen auch Koalas zu erleben - und zwar hautnah! Wir hätten uns nicht gedacht, dass ein Koala so schwer sein kann. Aber selbstverständlich kamen die Kängurus auch nicht zu kurz und so verbrachten wir mindestens genauso viel Zeit bei den hüpfenden Kollegen. Nicht zuletzt, um das perfekte Selfie zu bekommen.
Zwischenzeitlich verbrachten wir unsere Zeit in Brisbane, um shoppen zu gehen, Souvenire zu kaufen, ins Kino zu gehen oder einfach auf der genialen Terrasse in unserem Backpackers zu chillen.
Da sich dort nie mehr als 20-30 Backpacker aufgehalten haben, sind uns diese sehr schnell ans Herz gewachsen und wir verbrachten sehr viel Zeit zusammen, auch gerne bei einer oder zwei Flaschen Wein. Am letzten Abend besuchten wir zum krönenden Abschluss und um unseren australischen Patriotismus noch einmal zu bekräftigen, das Suncorp Stadium und verfolgten ein Rugby-Spiel der Heimmannschaft, der Brisbane Broncos. Rugby ist neben Australian Football und Cricket vor allem im östlichen Australien sehr stark vertreten. Wir haben die sportlichen Leistungen der Spieler unterschätzt und waren teils begeistert, teils schockiert von der doch kontaktfreudigen Spielweise dieser Sportart. Nach dem Spiel verbrachten wir noch ein paar Stunden mit unseren Freunden vom Hostel, um dann um 3 Uhr schlussendlich den Weg zum Flughafen anzutreten. Mit einem weinenden und einem lachenden, doch meiste Zeit mit sehr sehr müden Augen, verließen wir das Land nach einem Zwischenstopp in Sydney. Nach einem Stopover in Bangkok flogen wir durch einen glücklichen Zufall in der Business Class nach Wien, wo unsere Reise endete und sich unsere Wege trennten.
Hier noch ein paar Gedanken...
Zuerst einmal sei gesagt, dass uns nicht bewusst war, wie nachhaltig prägend und richtungsweisend sich dieses Jahr in Australien für uns erwiesen hat. Die Erfahrungen und Erlebnisse, die wir da unten gesammelt haben, haben uns direkt und indirekt geformt und uns viele gute Eigenschaften mit auf unseren Lebensweg gegeben. Diese Eigenschaften kommen einem in so vielen Situationen zu Gute und bereichern die Persönlichkeit und den Charakter und verändern die Einstellung zu vielen Dingen zum Guten, wie ich finde. Generell kann man jedem jungen Menschen empfehlen, ein für eine längere Zeit sein gewohntes Umfeld, sein "Nest", zu verlassen und einen Blick in die große, weite Welt zu wagen. Man wird gezwungen, viele Dinge zu überdenken und sieht manches relativ, anders, lernt mit Rückschlägen umzugehen und wird selbstständig, offen, empfänglich für neue Ideen und Dinge, aufgeschlossen und Werte werden geformt. Man lernt, was wir in unserer leistungsorientierten Gesellschaft schon lange verloren haben: den Augenblick als solchen zu schätzen und nicht seine Zeit damit zu verbringen(schwenden), um unaufhörlich Terminen nachzuhetzen und Pläne zu schmieden für die "Zukunft".
In Summe war es ein unverwechselbares Erlebnis, wir sind froh, es durchgezogen zu haben und würden es liebend gerne wieder machen, wenn es denn so einfach wäre ;-)

"Reisen ist die schönste Art zu lernen." (Stefan Schirmer)

In diesem Sinne, danke für die Treue, die ihr uns als Leser über eine so lange Zeit erwiesen habt. Es war stets ein gutes Gefühl zu wissen, dass Familien, Freunde und auch Fremde an unseren Erfahrungen interessiert waren und uns so auf unserem Weg begleiteten.

Hier zum letzten Mal unsere Schnappschüsse...



Das Suncorp Stadium von außen
Zu Gast bei der Fourex Brewery
...natürlich standesgemäß mit Burger
Unser Hostel
Aussicht Terrasse Nacht
Aussicht Terrasse Tag
Warner Bros Movie World!
Stunt show
Lange Schlangen vor den Achterbahnen
Munter...
...wieder müde
Der will mich wohl auf den Arm nehmen!
Chillin'
Famous Roo, posin' for real
Letzte Nacht im Stadion 
Beste Sicht
Keiner, der kein "Aua" hat
Bis zum Exzess
Mates
Roger war auch immer dabei
Abflug Sydney
Nur das beste für uns
Von Bangkok weg mit Style



Euer Bernie, euer Flo





Samstag, 14. Juni 2014

Stop and Go

Ein weiteres Mal darf ich euch zu einem neuen Blogeintrag meiner Wenigkeit willkommen heißen. Noch immer bin ich bei demselben Lohnunternehmen beschäftigt, noch immer gibt es noch ein paar leere Felder, die es zu säen gilt und einmal mehr leidet der Betrieb unter den schwierigen Witterungsbedingungen. Besser gesagt gibt es keine Witterung außer Sonnenschein und ein paar Regenschauern mal hier mal da. Was sich für die meisten von euch Lesern wahrscheinlich traumhaft anhört, hat in einer guten Saatsaison jedoch gar nichts verloren. Nichts desto trotz gilt es, beschäftigt zu bleiben und sich mit anderen Arbeiten über Wasser zu halten. Ab und an können wieder ein paar hundert Hektar gesät werden, jedoch auch nicht immer auf der gleichen Farm. Das heißt wieder die ganze Maschine reinigen, man will ja kein fremdes Saatgut mitnehmen, viel zu groß ist hier die Angst vor Resistenzen und Verbreitung von Krankheiten. Auch Überbreitentransporte auf dem naheliegenden Highway müssen immer wieder bewältigt werden, um zu den Kunden zu kommen. Wenn man gebraucht wird, muss man bereit sein und immer den besten Standard für sein Klientel zur Verfügung stellen. Manchmal sieht es so aus, als ob man eine Woche nicht fahren wird, doch dann kommen am folgenden Tag wieder mehrere Aufträge herein. Ein echtes Lohnunternehmen eben. Recht viel besser hätte der Unterschied zwischen die Familienfarm in Western Australia und hier für mich nicht ausfallen können.
In der letzten Woche waren wir am Gerste säen, interessant und für manche vielleicht spektakulär ist dabei, dass das Stroh von der Vorfrucht (Weizen) abgebrannt werden musste, um eine vernünftige Arbeit der Maschine zu gewährleisten.
Weitere 4 Wochen bleiben mir jetzt noch in Moree, bevor ich auch von hier wieder Abschied nehmen muss und es in Brisbane ein Wiedersehen mit Florian gibt. Die Zeit ist wie im Flug vergangen hier auf dem yard (Hof), auch wenn es manchmal nicht immer einfach war. Grund war meistens die spärliche Behausung, Einsamkeit und die unerwünschten Mäuse, mit denen wir uns gezwungenermaßen unseren Wohnraum teilen mussten. Auch an das hier herrschende Alkohol- und Zigarettenverbot musste ich mich in der ersten Zeit einmal gewöhnen, mitterweile bin ich aber Stolz, es durchgezogen und bald überstanden zu haben. Nicht alles ist super hier, aber dafür schätzt man die schönen Dinge noch umso mehr.
Die letzten Tage in Brisbane werden noch mit verschiedenen Aktivitäten ausgeschmückt, von denen Florian und ich euch aber dann sicherlich zu gegebener Zeit berichten werden. Jetzt aber viel Spaß beim Foto-Schauen! ;-)



Putztag in Rivergums

Die erste Gerste traut sich schon raus


Weizen

Bisschen Roadtrain kucken am Highway

Jetzt hab ich auch so ein Bild :-P

Frisch geputzt warten sie auf einen neuen Auftrag

"Cindy" schläft gleich neben mir

Unsere Ute's

Erkundungstour in Moree - Town Hall

Drive-in Bottleshop

Polizei

Unsere Maschinen sind schwer...

Bevor es wieder ins Feld geht - erst einmal kalibrieren

Alles muss passen

Nur der frühe Vogel fängt den Wurm...

...denken sich auch die Kakadus

Rollin' again
  
Immer unter Beobachtung der Einheimischen

Der Hund vom Chef

Der Ute vom Chef - mobile Werkstatt

Aussicht vom airseeder

Kurzer Prozess mit dem Feld



Auffüllen


Auf der Asche unterwegs

*hust*

Die "Cockies" immer auf der Suche nach Saatgut
Mit dem "kleinen" JD 8530 unterwegs

Mit der "Kelly Chain" werden Risse und...

Wühllöcher der Wildschweine eingeebnet und Stroh zerteilt

Auf der Farm


Auf der Baumwollfarm



Baumwollballen aus dem Ertner - wer sieht das Ende?

Und es geht wieder nach Hause

Improvisierter Herbizideinsatz am Hof


Waschtag!

Schaumbad für unsere Prinzessin...


See ya, Bernie